Keine Punkte in Dortmund:
Unioner müssen sich mit 0:3 geschlagen geben
Die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin verliert am 2. Spieltag auswärts bei Borussia Dortmund mit 0:3. Mit seinem Doppelpack in der 44. und 58. Minute avanciert Serhou Guirassy zum Matchwinner. Der eingewechselte Felix Nmecha setzt in der Schlussphase den Deckel drauf (81.).
1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel (64. Skarke), Doekhi, Querfeld, Rothe, Skov (70. Köhn) – Kral (64. Jeong), Khedira, Haberer (82. Kemlein) – Ilic, Ansah (70. Burke)
Borussia Dortmund: Kobel – Couto, Anselmino (76. Ryerson), Anton, Bensebaini, Svensson – Brandt, Sabitzer (87. Groß), Bellingham (70. Nmecha) – Guirassy (87. Adeyemi), Beier (76. Chukwuemeka)
Personal: Nach dem 2:1-Heimsieg gegen Stuttgart sah das Trainerteam des 1. FC Union Berlin wenig Anlass, Korrekturen an der Startformation vorzunehmen. Lediglich Alex Král rückte aus taktischen Gründen für András Schäfer in die erste Elf.
Zuschauer: 81.365
Tore: 1:0 Guirassy (44.), 2:0 Guirassy (58.), 3:0 Nmecha (81.)
Union steht kompakt – BVB sucht Lücken
Von der stimmungsvollen Kulisse im ausverkauften Stadion ließen sich vor allem die Eisernen in der Anfangsphase tragen. Mit frühem Pressing verhinderten sie das Aufbauspiel der Hausherren und erzwangen lange Bälle. Sie spielten zudem mutig nach vorn und setzten erste Nadelstiche. Erst in der 15. Minute meldeten sich die Borussen mit einer Torannäherung: Der Freistoß von Couto suchte am zweiten Pfosten einen Abnehmer und fand diesen in Frederik Rönnow, der den Ball ohne Probleme aus dem Strafraum faustete. Und auch knapp 5 Zeigerumdrehungen später – nach einer längeren Verletzungsunterbrechung – war Unions Nummer Eins zur stelle: Der zu kurz geratene Rückpass auf Rönnow landete bei Guirassy, der im Eins-gegen-Eins seinen Meister im Dänen fand.
In den Folgeminuten wurde der BVB stärker und fand immer wieder spielerische Lösungen, um in die gefährliche Zone der Unioner zu kommen. Doch im defensiven Verbund und spätestens durch Rönnow verhinderten diese die Führung der Dortmunder. Unions Mittel in dieser Phase des Spiels: schnelles Umschalten. So auch in der 42. Minute als sich Andrej Ilic im Laufduell durchsetzte und Gregor Kobel umspielen wollte. Der Ball verfehlte den Dortmunder Kasten um wenige Meter. In der 44. Spielminute blieb Rönnow aus kürzester Distanz chancenlos. Im 5-Meter-Raum setzte sich Guirassy durch und wuchtete den Ball in die Maschen.
Aufgrund der Verletzungsunterbrechung gab Schiedsrichter Daniel Schlager fünf Minuten obendrauf. In der Nachspielzeit versuchten die Dortmunder vor allem, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und die knappe Führung in die Halbzeit zu bringen. Diese Taktik ging auf und so bat der Unparteiische beide Mannschaften in die 15-minütige Verschnaufpause.
Union mit Chancenplus zu Beginn – BVB legt dank individueller Klasse nach
Die Unioner meldeten sich mit einem deutlichen Ausrufezeichen zurück aus der Halbzeit: Eine Flanke von Robert Skov fand Ilic im Strafraum, der die Kugel wuchtig aufs Tor brachte und nur durch eine starke Torwartleistung am Ausgleichstreffer gehindert werden konnte (47.). Nur eine Minute später zeichnete sich Kobel erneut aus, als er den Abschluss am kurzen Pfosten von Ex-Dortmunder Tom Rothe parierte. Doch am Ende war es leider erneut die Gegenseite, die im Ausspielen der Möglichkeiten effizienter war und die Führung ausbaute. Mit einem No-Look-Pass spielte Guirassy auf Beier, der in den Lauf des Stürmers zurückgab und die Lücke in der Berliner Abwehr fand. Per Lupfer überwand er Rönnow im Union-Tor und netzte zum 2:0 ein (58.).
Die individuelle Klasse der Borussen kostete die Unioner vor allem im Spiel gegen den Ball viel Kraft. Für das letzte Drittel setzte Baumgart daher auf frisches Personal. Für Kapitän Christopher Trimmel und Alex Král übernahmen Tim Skarke und Wooyeong Jeong (64.). Trotz aller Bemühungen zeichnete sich vor allem BVB-Neuzugang Anselmino aus, der oft in letzter Instanz zur Stelle war und den Ball mit herausragenden Grätschen abfing.
Auf der anderen Seite zappelte das Netz erneut, als aus dem Rückraum der mittlerweile eingewechselte Nmecha aus knapp 18 Metern abzog. Der Ball schlug mit hoher Geschwindigkeit zum 3:0-Endstand im Kasten ein (81.). Der dritte Treffer der Borussen an diesem Sonntagnachmittag sollte auch die letzte Szene der Partie sein, somit setzte es einen 0:3-Niederlage für die Eisernen.
Stimmen nach dem Spiel
“Wir sind eigentlich gut ins Spiel gekommen, haben es zu Beginn den Dortmundern nicht leicht gemacht, Chancen zu kreieren. Dann haben wir leider etwas die Bissigkeit in den Zweikämpfen verloren. Wenn man zu leicht die Bälle wieder abgibt, dann spielt der BVB es auch einfach gut aus. Das gilt es jetzt, mit in die Pause zu nehmen, aufzuarbeiten und gegen Hoffenheim besser zu machen. Auch mir darf so ein Fehler wie in der ersten Halbzeit nicht passieren”, resümierte Tom Rothe nach der Partie.
“Vor allem das erste Tor ärgert mich, da kann ich die Situation besser verteidigen. Wir hatten auch in der ersten Hälfte eine sehr gute Gelegenheit, den Treffer zu erzielen und bekommen dann postwendend den Gegentreffer kurz vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel dann das 0:2 und dann war es schwer, aber auch nicht gut genug von uns. Das wollen wir besser machen”, betonte Frederik Rönnow am Mikrofon.
“Wir hatten unsere Gelegenheiten, nicht nur zum Ausgleich, sondern sogar für die Führung. Stattdessen kriegen wir das Tor in einer Phase, in der es nicht unbedingt fallen muss, in der Situation müssen wir einfach stabiler sein. Dann kommen wir gut aus der Pause, gehen auf den Ausgleich, haben gute Situationen, dann fällt das 2:0 und danach war das Spiel leider mehr oder weniger entschieden. Wir müssen lernen, unsere Umschaltsituationen klarer durchzuspielen und werden weiter versuchen, über Mentalität und Intensität auch gegen solche Gegner zu bestehen”, so Cheftrainer Steffen Baumgart nach der Partie.
Ausblick auf die kommende Woche:
Nach der heutigen Rückreise in die Hauptstadt absolviert die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin bereits morgen, am 01.09.2025 um 10 Uhr eine öffentlichen Trainingseinheit. Dienstag und Mittwoch finden Einheiten hinter verschlossenen Türen statt, ehe am Mittwochabend ein Test gegen den Regionalligisten VSG Altglienicke um 18:30 Uhr in der Spree-Arena in Fürstenwalde ansteht.
Aufgrund der Länderspielunterbrechung verabschieden sich die Spieler nach dem Trainingstag am Donnerstag in ein freies Wochenende. Dennoch rollt der Ball im Stadion An der Alten Försterei am kommenden Sonntag: die Profimannschaft der Frauen startet in ihre erste Bundesligasaison und trifft um 18:30 Uhr auf den 1. FC Nürnberg. Tickets für die Partie gibt es online und in allen stationären Zeughäusern.