Generalprobe in England:
Unionerinnen unterliegen Aston Villa mit 0:1
Im letzten Testspiel vor dem Bundesliga-Start muss sich die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin knapp mit 0:1 beim englischen Erstligisten Aston Villa geschlagen geben. Rachel Daly erzielte in der 36. Minute den Siegtreffer für die Gastgeberinnen.
1. FC Union Berlin: Bösl – Aehling (56. Moraitou), Steuerwald, Schneider – Weiß, Hipp (63. Frank), Heiseler, Pawollek, Reissner (63. Janez) – Bauereisen, D. Orschmann (76. Heikkinen)
Aston Villa: D’Angelo (72. Roebuck) – Wilms (63. Parker), Patten (73. Sallaway), Maritz (63. Maltby) – Grant, Staniforth (46. Kendall), Bo Kearns (63. Taylor), Tomas (46. Deslandes) – Salmon (63. Mullett), Daly (72. Bajings), Hanson (63. Mayling)
Zuschauer: 641
Tor: 1:0 Daly (36.)
Chancenreiche Partie – Nur Villa darf jubeln
Im britischen Warsall agierten die Gastgeberinnen zu Beginn der Partie tonangebend und hatten hohe Ballbesitzanteile, sodass die Unionerinnen vor allem im Defensivverbund gefordert waren. Dank großer Zweikampfstärke verhinderten die Rot-Weißen zunächst gefährliche Strafraumszenen von Villa. Nach einer Viertelstunde gelang es den Engländerinnen jedoch, Stürmerin Rachel Daly in Szene zu setzen, die aus kurzer Distanz zum Abschluss kam, Cara Bösl aber vereitelte mit einer starken Parade den Schuss durch die Beine (15.). Auf der Gegenseite verzeichnete auch Union drei Minuten später den ersten Schuss aufs Tor: Jenny Hipp prüfte aus der Distanz Schlussfrau Sabrina D’Angelo, welche die Kugel im Nachfassen kurz vor der heranstürmenden Dina Orschmann sichern konnte (18.).
Die Partie nahm in dieser Phase merklich an Fahrt auf, nachdem der Ball die Strafräume in den Anfangsminuten meist nur aus der Ferne sah. In der 22. Minute verpasste Chasity Grant nach einem langen Ball hinter die Abwehrkette knapp die Führung für Aston Villa, als sie um Zentimeter am Pfosten vorbei zielte. Auch die Gäste aus Berlin zeigten sich nun allerdings offensiver und verzeichneten den nächsten Abschluss durch einen Kopfball von Naika Reissner nach einer Flanke von Anna Weiß, allerdings war D’Angelo im Tor erneut zur Stelle (25.). Das Spiel ging nun hin und her: In der 27. Minute schlenzte Ebony Salmon den Ball für Villa an die Oberkante der Latte. Derweil zwang Nele Bauereisen die gegnerische Schlussfrau in der 34. Minute zu einer Glanzparade, als sie die Keeperin nach einer Flanke von Lisa Heiseler im kurzen Eck überraschte.
Ein Tor hatte sich im Spielverlauf mittlerweile längst angebahnt und sollte in der 36. Minute schließlich auch fallen, wenngleich es die Mannschaft aus Birmingham war, die jubeln durfte: Nachdem Anna Aehling eine flache Hereingabe von Grant zunächst abwehren konnte, landete der Ball im Strafraum direkt vor den Füßen von Daly, die sich jene Gelegenheit als erfahrene Torjägerin nicht nehmen ließ. Union war um eine Antwort bemüht und stellte D’Angelo in der 38. Minute mit einem flachen Freistoß aus 25 Metern vor die nächste Bewährungsprobe. Nur eine Zeigerumdrehung später bewahrte Bösl auf der anderen Seite des Feldes ihre Mannschaft jedoch auch vor einem höheren Rückstand, als sie aus kurzer Distanz stark gegen Kirsty Hanson zur Stelle war (39.). Ohne weitere Höhepunkte ging es fünf Minuten später in die Halbzeitpause.
Wenige Strafraumszenen, keine Tore – Villa siegt mit 0:1
Der zweite Durchgang konnte mit der Schlagzahl und Chancenfülle der ersten Halbzeit nicht mithalten, sondern war vor allem von vielen Zweikämpfen in der Mitte des Platzes geprägt. Die erste nennenswerte Gelegenheit nach dem Seitenwechsel hatte Kirsty Hanson in der 55. Minute für Villa, doch ihr Versuch aufs kurze Eck flog einen halben Meter am Kasten vorbei. Die eingewechselte Georgia Mullett beförderte das Spielgerät in der 66. Minute ans Außennetz.
Die Unionerinnen hielten weiterhin vor allem resolut in den Zweikämpfen dagegen und gestalteten die Partie dadurch trotz geringerer Ballbesitzanteile weitestgehend ausgeglichen. Allerdings fehlte es den Köpenickerinnen im zweiten Durchgang an zündenden Ideen im Offensivspiel, um den Ausgleich noch zu erzwingen. In der 83. Minute probierte es Nele Bauereisen mit einem Flachschuss aus der zweiten Reihe, doch Ellie Roebuck im Tor packte sicher zu.
Insgesamt waren die Torhüterinnen beider Teams im zweiten Durchgang nur selten gefordert, sodass folgerichtig kein weiterer mehr Treffer fiel und es letztlich bei der knappen 0:1-Niederlage aus Sicht der Unionerinnen blieb.
Stimmen nach dem Spiel
„Aston Villa hat eine wirklich hohe Qualität. Ich finde, wir haben trotzdem gut dagegengehalten und dennoch auch ein paar Dinge gesehen, die wir jetzt nächste Woche noch verbessern wollen. Wir wollen nächste Woche etwas besser die Kontrolle behalten, einfache Pässe spielen und mehr Lösungen in der Offensive finden“, erklärte Nele Bauereisen im Anschluss an die Partie.
Anna Aehling erklärte: „Es war ein Spiel auf höchstem Niveau. Wir haben heute die englische Härte gesehen und nehmen daraus für den Bundesliga-Start mit, dass wir in den Zweikämpfen voll da sein müssen. Heute waren wir da manchmal vielleicht noch die Millisekunde zu spät da, was wir dann auch direkt gemerkt haben.“
„Wir haben heute den physischen, englischen Fußball gespürt. Ich denke, Vieles haben wir sehr gut verteidigt. Wir haben uns aber auch Chancen erarbeitet und zeigen können, dass wir einem englischen Team richtig Stress bereiten können. Insgesamt haben wir eine gute Vorstellung geboten und können viele Aspekte für den Saisonstart mitnehmen“, resümierte Cheftrainerin Ailien Poese.
Ausblick
Nach der Rückkehr aus England am heutigen Sonnabend bereiten sich die Köpenickerinnen ab der kommenden Woche auf ihre Bundesliga-Premiere vor. Am kommenden Sonntag, dem 07.09.2025, gastiert der 1. FC Nürnberg um 18:30 Uhr im Stadion An der Alten Försterei. Tickets für die Partie sind weiterhin in allen Zeughäusern und online erhältlich.