Sechs Tore an der Alten Försterei:
Union verliert 2:4 gegen Hoffenheim
Nach 90 ereignisreichen Minuten musss sich die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin der TSG 1899 Hoffenheim mit 2:4 geschlagen geben. Ein Doppelschlag kurz vor der Pause – zunächst durch einen von Andrej Kramarić verwandelten Strafstoß, anschließend per Kopfball von Fisnik Asllani – sorgt für eine 0:2-Führung der Gäste. Wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff verkürzt Ilyas Ansah auf 1:2, doch Asllani stellt den alten Abstand umgehend wieder her. Das 2:3 durch Tom Rothe leitet eine spannende Schlussphase ein, in der den Eisernen jedoch der Ausgleich verwehrt bleibt und die Hoffenheimer durch einen erneuten Foulelfmeter von Tim Lemperle auf 2:4 erhöhen.
1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel, Doekhi, Querfeld, Rothe, Skov (86. Köhn) – Khedira (73. Kemlein), Haberer (68. Král) – Burke (73. Skarke), Ansah (73. Jeong), Ilić
TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Coufal, Hranác, Hajdari (77. Chaves), Bernardo – Burger, Avdullahu, Kramaric (66. Prömel)– Lemperle (86. Damar), Asllani (66. Moerstedt), Toure (77. Prass)
Zuschauer: 21.732
Tore: 0:1 Kramaric (FE/45. +1), 0:2 Asllani (45. +3), 1:2 Ansah (49.), 1:3 Asllani (52.), 2:3 Rothe (71.), 2:4 Lemperle (FE/83.)
Chancenplus der Unioner – Elfmeter und Kopfballgegentor binnen zwei Minuten
Feinstes englisches Fußballwetter bot den perfekten Rahmen für eine kämpferische Partie der jüngst angebrochenen Bundesligasaison. Und wie bereits zum Heimspielauftakt ließen die Eisernen den Gästen aus Sinsheim keine Möglichkeit, anzukommen. Kaum war das Spiel vom Unparteiischen angepfiffen, setzten die Unioner auf Angriff. Neben einigen Nadelstichen setzte vor allem Oliver Burke in seinem ersten Startelfeinsatz in der Bundesliga zwei fette Ausrufezeichen: In der 12. Spielminute flog sein Kopfball nahe der Strafraumkante knapp am Kasten von Oliver Baumann vorbei. Sieben Zeigerumdrehungen später versuchte Baumann, seinen Teamkollegen Bernardo zu unterstützen, und eilte aus dem Kasten. Burke ließ beide hinter sich, musste seinen Torschuss jedoch aus nicht optimaler Position abschließen – und so gelang es Bernardo im letzten Moment, die Kugel vor dem leeren Tor zu klären.
Die TSG zeichnete sich vor allem durch ihre Kompaktheit aus. Vor allem dieser verdankten sie einen noch offenen Spielausgang. Doch auch in der Offensive zeigten sie sich engagiert und versuchten, vor allem mit langen Bällen und schnellem Umschaltspiel, die Berliner Defensive zu durchbrechen. Doch die Unioner ließen sich im Zweikampfverhalten nicht den Schneid abkaufen und hielten dagegen – mit Leidenschaft, Laufbereitschaft und der nötigen Portion Willen.
Wenige Minuten vor dem Pausenpfiff setzte sich Bazoumana Touré auf dem linken Flügel durch und ging nach leichtem Kontakt mit Leopold Querfeld zu Boden. Der Unparteiische entschied auf Strafstoß – Andrej Kramarić ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und traf sicher zur Gästeführung. Noch vor dem Seitenwechsel der nächste Nackenschlag für die Eisernen: Mit dem letzten Angriff vor der Pause brachte der Ex-Kölner Tim Lemperle eine Flanke in den Strafraum, wo der ehemalige Unioner Fisnik Asllani per Kopf auf 0:2 stellte. Mit dem Zwei-Tore-Rückstand ging die Mannschaft von Steffen Baumgart in die Kabine.
Eiserne erzielen zweimal den Anschlusstreffer – Zweiter Elfmeter entscheidet die Partie
Und so wild die erste Halbzeit endete, so sollte auch der zweite Durchgang alles andere als langweilig werden. Kurz nach Wiederanpfiff wollten die Hausherren aus der Hauptstadt die letzten Minuten vor der Pause vergessen machen und setzten die Hoffenheimer früh unter Druck.
So war es Ilyas Ansah, der Keeper Baumann mit seiner Entschlossenheit unter Druck setzte. Zwar war Baumann zuerst am Ball, konnte diesen jedoch nicht festmachen – Ansah schaltete am schnellsten und drückte das Leder aus kurzer Distanz über die Linie (49.). Der Jubel währte jedoch nur kurz: Nur drei Minuten später war es erneut Fisnik Asllani, der einen Hoffenheimer Konter eiskalt zum 1:3 abschloss.
Doch die Unioner ließen sich auch von diesem erneuten Rückschlag nicht entmutigen. Ein weiteres Mal nutzten die Eisernen die an diesem Tag auffällige Schwäche der Hoffenheimer bei Standardsituationen – und diesmal war es Tom Rothe, der den Ball nach einem unübersichtlichen Getümmel im Strafraum wuchtig ins Netz beförderte (71.). Beide Teams hatten zuvor frische Kräfte gebracht, was dem Spiel noch einmal neue Impulse verlieh. Einer davon führte jedoch zum Strafstoß und zum Platzverweis: Alexander Prass spielte den Ball von links flach vors Tor, wo Lemperle einschieben wollte, stattdessen aber von Rothe zu Fall gebracht wurde. Der Gefoulte übernahm die Verantwortung und verwandelte zum 2:4-Endstand (83.).
Stimmen nach dem Spiel
„Wir müssen solche Gegentore im Verbund einfach besser verhindern – daran wollen wir jetzt intensiver arbeiten. Natürlich freue ich mich über mein Tor, aber wichtiger wären mir ein Punkt oder sogar drei gewesen. Positiv ist, dass wir uns mehr Chancen erspielt haben, darauf können wir aufbauen. Am Ende greifen wir als Team an, verteidigen als Team – und als Team haben wir heute zu viele Gegentore bekommen, um das Spiel gewinnen zu können“, fasste Ilyas Ansah die Partie zusammen.
„Heute waren es mit den beiden Elfmetern und den weiteren Gegentoren leider zu viele Fehler in unserem Spiel. Fehler passieren im Fußball, sie gehören dazu, aber vier Gegentreffer in einem Heimspiel sind einfach zu viel. Offensiv hatten wir viele gute Situationen, waren mutiger – und genau das wollen wir in die kommende Trainingswoche mitnehmen“, resümierte Kapitän Christopher Trimmel am Mikrofon.
„Natürlich waren es heute individuelle Dinge, die wir besser machen müssen. Trotz alledem bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden. Der Doppelschlag vor der Pause war etwas, woran das Team zu knabbern hatte. Trotzdem sind wir nach den Rückschlägen immer wieder zurückgekommen – und genau das ist es, was wir sehen wollen. Natürlich wollen wir noch eine Schippe drauflegen – offensiv wie defensiv –, um solche Spiele am Ende auf unsere Seite zu ziehen“, blickte Cheftrainer Steffen Baumgart auf das Duell zurück.
Ausblick auf die kommende Woche:
Nach dem morgigen Spielerersatztraining beendet die Mannschaft von Cheftrainer Steffen Baumgart die Trainingswoche. Am Montag haben die Eisernen frei, um neue Kräfte zu sammeln. Am Dienstag, dem 16.09.2025, lädt das Bundesligateam um 14 Uhr zu einer öffentlichen Trainingseinheit ein. Die weiteren Trainingstage bis zum Sonntagsspiel in Frankfurt finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.