Später Ausgleich:
Union und Nürnberg teilen sich die Punkte zum Bundesliga-Auftakt
Die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin trennt sich im ersten Bundesliga-Spiel der Vereinsgeschichte mit 1:1 vom Mitaufsteiger 1. FC Nürnberg. Nachdem Lisa Heiseler die Unionerinnen nach 41 Minuten per Handelfmeter in Führung bringt, gleichen die Gäste erst kurz vor dem Schluss aus (90.).
1. FC Union Berlin: Bösl – Aehling, Steuerwald, Schneider - Weiß (90+2. Heikkinen), Hipp (77. Steinert), D. Orschmann, Pawollek, Reissner – Weidauer (60. Campbell), Heiseler (60. Moraitou)
1. FC Nürnberg: Rusek – Homann, Fördos, Wos, Pollak (85. Gambone) – Polaskowa, Guttenberger, Mai (56. Fröhlich), Brengel – Baumgärtl (62. Licina), Lein
Personal: Unions Cheftrainerin Ailien Poese musste beim Bundesligaauftakt auf Leonie Köster, Hannah Eurlings, Fatma Şakar und Antonia Halverkamps verzichten.
Zuschauer: 11.242
Tore: 1:0 Heiseler (41.), 1:1 Licina (90.)
Berlinerinnen agieren druckvoller - Heiseler mit dem historischen Treffer vom Punkt
Die Anfangsphase des ersten Bundesligaspiels in der Vereinsgeschichte der Union-Frauen war von viel Fangesang, Sonnenschein und Ballbesitz der Köpenickerinnen geprägt.
Die erste Chance des Abends gehörte auch der Union-Elf: Jenny Hipp schoss den abgelegten Ball von Sophie Weidauer aus gut 20 Metern jedoch rechts neben das Gästetor (6.). Die Frauen vom Club kamen im Gegenzug durch einen Konter ebenfalls zu einem Schuss aus der Ferne, Baumgärtel verfehlte ebenso das Gehäuse.
Nach gut einem Dutzend verstrichenen Zeigerumdrehungen fand Anna Weiß die Union-Fußballerin des Jahres, Lisa HeiseIer, im Strafraum der Nürnbergerinnen mit einer Hereingabe über die rechte Seite. Das Runde verfehlte abermals das Eckige und landete im Toraus.
Kurz darauf marschierte Dina Orschmann im Alleingang durchs Zentrum der Cluberinnen: Den Test durch einen Vollspannschuss aus 23 Metern bestand die FCN-Torfrau souverän und sicherte den Mitaufsteigerinnen mit einer sehenswerten Parade den neutralen Spielstand (18.).
Einige chancenarme Minuten verstrichen, ehe es im Stadion An der Alten Försterei in Minute 38 um einige Dezibel lauter wurde: Das bis da an dominantere Team hatte mit Heiseler erneut die Führung auf dem Fuß: Weidauer steckte den Ball präzise durch die Abwehrreihe der Gäste, der Abschluss mit links wurde aber ein sicherer Fang für die Schlussfrau des Clubs.
Union daraufhin erneut mit einer gefährlichen Szene vor dem Tor der Gäste: Naika Reissner drang über den linken Flügel im Eins gegen Eins durch und bediente die mitgelaufene Lisa Heiseler, deren Kopfball von einer Nürnberger Abwehrspielerin per Hand abgewehrt wurde. Die Schiedsrichterin entschied auf Strafstoß, den die Kapitänin gekonnt und historisch ins linke flache Eck verwandelte und somit die Gastgeberinnen mit dem ersten Bundesligator ihrer Geschichte in Führung brachte (41.). Kurz darauf beendete die Schiedsrichterin die erste Halbzeit.
Union verpasst Vorentscheidung - Nürnberg gleicht kurz vor Schluss aus
Die Unionerinnen kamen mit Zug zum Tor aus der Kabine und setzten direkt offensive Akzente. Die ersten nennenswerten Chancen des zweiten Durchgangs waren in Minute 54 und Minute 63 zu verzeichnen: Reissner versuchte es aus halblinker Position per Direktschuss und die eingewechselte Athanasia Moraitou aus kürzester Distanz – beide scheiterten an Rusek, Sommerneuzugang im Tor von Nürnberg.
In Minute 68 waren es dann die Gäste, die sich das erste Mal seit Wiederanpfiff vor dem Gehäuse der Köpenickerinnen anmeldeten: Nach einer getretenen Ecke kam Lein aus gut 30m zum Schuss, Cara Bösl blockte den Distanzschuss mit einer Hechtparade ab und sicherte Union weiterhin die Führung.
Eine Doppelpasskombination von Eileen Campbell und Tanja Pawollek markierte eine gefährliche Szene in der Schlussphase, der Spielzug endete jedoch in den Händen der FCN-Schlussfrau, nachdem der Ball einen Tick zu weit vorgelegt wurde (80.).
Lange sahen die Unionerinnen wie der sichere Sieger aus und hätten in der 89. Minute einen weiteren Strafstoß erhalten können, als Eileen Campbell im Strafraum gefoult wurde. Das Schiedsrichterinnengespann entschied jedoch auf Abseits. Stattdessen glich Nürnberg wenige Sekunden später aus halbrechter Position im Strafraum durch Selma Licina aus (90.). Die Köpenickerinnen versuchten in den Schlussminuten noch mal alles, um den Lucky Punch zu setzen und die drei Punkte an der Alten Försterei zu erhalten, blieben jedoch ohne weiteren Torerfolg.
Stimmen nach dem Spiel
Torschützin Lisa Heiseler erklärte: „Ich glaube, das Ergebnis ist etwas enttäuschend, auch wenn das Spiel mit der Kulisse wirklich schön war. Ich glaube, wir sind gut reingestartet, haben das Spiel dann aber etwas aus den Händen gegeben.“
„Wir haben uns viel vorgenommen und die Freude ist natürlich jetzt nicht sehr groß, weil wir eigentlich als Sieger vom Platz gehen müssen. Wir machen das ganze Spiel, schießen aber leider nur ein Tor und kriegen hinten dann das Gegentor. Ich glaube es ist unverdient, aber wir müssen unsere Chancen einfach besser nutzen“, urteilte Tanja Pawollek.
„Wir haben es am Ende nicht mehr geschafft, ruhig zu verteidigen. Wir müssen analysieren, woran das lag. Die Mannschaft hat mit Leidenschaft gekämpft und hat einen Punkt geholt, aber trotzdem sind wir natürlich nicht zufrieden. Wir hätten in der ersten Halbzeit sicherlich mehr Tore machen können“, lautete das Fazit von Cheftrainerin Ailien Poese.
Ausblick auf die kommenden Tage
Die Mannschaft startet am morgigen Montag in die neue Trainingswoche, bevor Dienstag ein freier Tag ansteht. Am kommenden Sonntag geht es nach Leverkusen, wo am Montag, dem 15.09.2025 der 2. Spieltag der Bundesliga mit dem Auswärtsspiel bei Bayer 04 ansteht. Die Partie wird um 18 Uhr angepfiffen.