Erfolgreicher Test in Wolfsburg:
Unionerinnen siegen gegen den Vize-Meister
Im zweiten Testspiel der Vorbereitung auf die Bundesliga-Saison gelingt der Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin ein 2:0-Sieg bei den Champions-League-Teilnehmerinnen des VfL Wolfsburg. Sophie Weidauer bringt die Unionerinnen nach 20. Minuten in Führung, in der zweiten Halbzeit trifft Nele Bauereisen per Kopf zum 2:0 Endstand.
1. FC Union Berlin: Bösl (46. Böhi) – Weiß, K. Orschmann, Steuerwald, Schneider, Reissner (72. Bauereisen) - D. Orschmann, Pawollek, Janez (66. Frank) – Weidauer (40. Heiseler), Campbell (84. Moraitou)
VfL Wolfsburg: Johannes (61. Tufekovic), Wedemayer (46. Bjelde), Küver (76. Arasniewicz), Dijkstra (46. Papp), Pujols - Kielland (46. Peddemors), Lattwein, Endemann (76. Kerim-Lindland) - Vallotto (46. Huth), Popp (46. Beerensteyn), Bussy (61. Zicai)
Zuschauer: 2728
Tore: 0:1 Weidauer (20.), 0:2 Bauereisen (88.)
Union drückt in der Hitze – Weidauer trifft zur Führung
In den Anfangsminuten tasteten sich beide Teams zunächst ab, wobei Dina Orschmann in Minute drei bereits das erste Ausrufezeichen der Unionerinnen setzte: Nach einem Alleingang im letzten Drittel streifte ihr Vollspannschuss jedoch nur die Querlatte der Gastgeberinnen und landete im Toraus.
Nach einigen ausgeglichenen Minuten und Spielanteilen beider Teams waren es die Grün-Weißen, die durch Alexandra Popp per Kopfball (14.) am Fünfmeterraum gefährlich wurden. Der Ball landete jedoch zentral in den Händen der FCU-Schlussfrau und heutigen Kapitänin Cara Bösl.
Im Spielverlauf kehrte für ein paar Minuten Ruhe ein, ehe Naika Reissner mit viel Druck links außen zur Stelle war und einen misslungenen Klärungsversuch der VfL-Innenverteidigung dankend annahm. Nach der Balleroberung legte sie das Leder für Sophie Weidauer flach im Strafraum der Gastgeberinnen ab: Die Stürmerin verwandelte mit Gefühl im Kasten der Wölfinnen (20.).
Nach dem neuen Spielstand agierten die Unionerinnen weiterhin druckvoller in der Offensive, aber mit insgesamt weniger Spielanteilen. Eine vielversprechende Situation seitens der Elf von Cheftrainer Thomas Lerch hatte Vivien Endemann auf dem Fuß, nachdem die Offensivspielerin durch ein Solodribbling in den Strafraum eindrang und aus kürzester Distanz abzog. Sie scheiterte jedoch an Bösl, die souverän parierte (37.).
Bis zum Pausenpfiff des Unparteiischen hatten beide Teams abwechselnd ihre Ballbesitzphasen, ohne daraus jedoch Kapital schlagen zu können.
Mehr Spielanteile der Wölfinnen – Bauereisen erhöht per Kopf
Nach dem Seitenwechsel und einigen personellen Veränderungen des VfL Wolfsburg vergingen die ersten fünfzehn Zeigerumdrehungen ohne zielführende Aktionen.
In Minute 60 befreite sich Reissner dann von den nun drückenden DFB-Pokal-Rekordsiegerinnen aus der eigenen Hälfte: Die Offensivspielerin bediente Eileen Campbell mit einem Ball in die Tiefe – durch eine gelungene Kombination kam Reissner erneut zum Ball, ihre Hereingabe fand jedoch keine Abnehmerin.
Dann waren es die Zweitplatzierten der Bundesliga-Saison 2024/25, die ihre Chance zum Ausgleich nicht nutzten: Die Flanke von der halbrechts durchgedrungenen Svenja Huth fand Lineth Beerensteyns Kopf im Strafraum, das Runde segelte aber knapp über das Eckige der Gäste (67.)
Union dann mit der Doppelchance im Anschluss: Campbell mit der Vorlage auf die eingewechselte Celine Frank, deren Schuss auf der Grundlinie durch eine Wolfsburger Abwehrspielerin geklärt wurde, der Nachschuss landete dann im Toraus.
Union verteidigte weiterhin mit viel Einsatz und Willen, dabei parierte die zur 2. Halbzeit eingewechselte Schlussfrau Nadine Böhi mehrmals gekonnt.
In Minute 88 stachen die Unionerinnen dann nochmals zu: Ausgehend von einem von Lisa Heiseler getretenen Eckball stieg Nele Bauereisen zu einem Kopfball in die Luft und netzte den Ball unhaltbar im Gehäuse der Wölfinnen zum 2:0 ein.
Bei lautstarkem Fangesang der mitgereisten Unionfans verstrichen die letzten Spielminuten der Partie und die Aufsteigerinnen verbuchten den zweiten Sieg der Sommervorbereitung auf ihrem Konto.
Stimmen nach dem Spiel
„Bei einem 2:0-Sieg kann man schon sagen, dass unser Plan sehr gut aufgegangen ist. Von vorne bis nach hinten haben wir eine super Leistung gezeigt. Ich glaube wir sind jetzt angekommen, hätten es am Ende aber noch ein bisschen ruhiger herunterspielen können“, resümierte Anna Weiß.
“Ich bin wirklich stolz auf uns, wie wir als Team aufgetreten sind. Es war toll, bei so einer Atmosphäre gegen Wolfsburg zu gewinnen – wir sind bereit für die Liga. Bei meiner Parade habe ich nur noch gehofft an den Ball zu kommen, als die Stürmerin nochmals abdrehte – schön, dass mir das gelungen ist“, lautete das Fazit von Nadine Böhi nach dem Abpfiff.
„Wir wollten heute sehen, wie weit wir defensiv schon sind und wenn wir das betrachten, dann sind wir sehr zufrieden. Wir haben viele Dinge gut umgesetzt, wir haben als Mannschaft unsere Identität auf den Platz gebracht und das gegen einen Gegner, der eine echte Hausnummer ist“, äußerte sich Co-Trainerin Sabrina Eckhoff bei ihrer Rückkehr nach Wolfsburg.
Ausblick auf die kommenden Tage
Nach sechs intensiven Tagen im Sommertrainingslager in Marienfeld und dem Zwischenstopp in Wolfsburg geht es für die Unionerinnen zurück nach Berlin-Köpenick, wo die intensive Vorbereitung fortgesetzt wird. Am Mittwoch, dem 13.08.2025, zeigt sich die Mannschaft ab 11 Uhr während einer öffentliche Trainingseinheit am TZO. Die kommende Trainingswoche endet am Sonntag mit einem weiteren Highlight: Die offizielle Saisoneröffnung mit einem Testspiel gegen Real Madrid und einer anschließenden Autogrammstunde findet im Stadion an der Alten Försterei statt. Der Anstoß erfolgt um 15:30 Uhr.